Wer sich bei guter Live-Musik, tobenden Menschenmengen und beim Zusammensitzen in der Gruppe vor einem Zelt, das für ein paar Tage als Schlafplatz dient, wohlfühlt, der ist beim Southside Festival in Neuhausen ob Eck genau richtig.

 

Erstmalig wurde das Musikfestival im Jahr 1999 in Neubiberg bei München ausgetragen und findet seitdem jährlich statt. Dass die Bands seit 2000 in Neuhausen ob Eck ihr Können zum Besten geben, liegt an einem eher unschönen Zwischenfall ein Jahr zuvor, als Marilyn Manson nach einem nur zwanzigminütigen Auftritt die Bühne verließ und zuvor die Festivalbesucher mit obszönen Gesten beleidigte, worauf diese in Rage die Bühnenausrüstung der Band vernichteten.

 

Die Besucherzahl ist seit den Anfängen des Southside stetig gestiegen, und so wurde von den Veranstaltern die Kapazität von anfangs 15.000 Personen auf 55.000 im Jahr 2009 erweitert, zugleich spielten hier 67 verschiedene Bands. Nahezu jedes Mal war das Festival ausverkauft. Der Ticketpreis beläuft sich auf 105€ und beinhaltet bereits ein Müllpfand.

 

Die Bezeichnung „Southside“ hat die einfache Bedeutung, dass die geographische Lage der Süden Deutschlands ist, nahe dem Bodensee.

 

Jedes Jahr gibt es auf der Anlage insgesamt drei Bühnen, die sich aus zwei Freiluftbühnen und einer Zeltbühne zusammensetzen. Unzählige namhafte Bands wie zum Beispiel Queens of the Stone Age, Sportfreunde Stiller, Billy Talent oder die Ärzte sind bei Southside bereits aufgetreten, was zur Folge hat, dass von Jahr zu Jahr mehr Besucher auf das Gelände strömen. Der musikalische Schwerpunkt ist, was unter anderem auch für die hohen Besucherzahlen sorgt, der Alternative Rock. Zahlreiche Bands fühlen sich diesem Genre verpflichtet und bringen durch ihre Musik bei solchen Festivals die Menschenmengen zum brodeln. Auch für das nächste Festival, das vom 18.-20. Juni 2010 stattfinden wird, gibt es schon sichere Zusagen, wie zum Beispiel von den Beatsteaks oder von Deichkind.

 

Charakteristisch für das Southside-Festival ist das oftmals regnerische Wetter, das sich aber den zahlreichen Feiernden als kein Hindernis herausstellt. Vielmehr ist es schon fast traditionell, dass einige Leute sich regelrecht im Schlamm suhlen, völlig losgelöst von irgendwelchen Zwängen.

 

 

Die meisten Besucher zelten über die Nächte auf dem eigens für das Festival bereitgestellten Campingplatz. Auch die Nutzung dessen ist im Ticketpreis inbegriffen. Zur eigenen Sicherheit und auch zu der von anderen birgt das Southside strenge Sicherheitsauflagen. So wird man am Eingang auf den Besitz von Glasflaschen und verbotenen Gegenständen, beispielsweise ein Messer oder auch ein Megafon, untersucht. Wegen Brandgefahr und Lärmbelästigung ist es auch untersagt, ein benzinbetriebenes Stromaggregat mitzubringen. Dadurch wir ein wesentlicher Teil der Sicherheit für die Festivalgänger gewährleistet.

 

Damit auch für ein wenig Sauberkeit unmittelbar nach Ende des Southside gesorgt ist, werden am Anreisetag am Eingang Plastiktüten und Müllpfandchips für fünf Euro, die bereits im Ticketpreis enthalten sind, verteilt. Wer dann bei der Abreise seinen vollen Müllsack bringt, bekommt sein Geld wieder zurück.

 

Am Southside sind bereits Künstler aufgetreten, die zuvor noch relativ unbekannt waren und dieses Festival sozusagen als Sprungbrett für ihre weitere Karriere diente. So feierten zum Beispiel die Sportfreunde Stiller oder Emilia Torrini erst später große Erfolge in deutschen und auch internationalen Charts.

 

Das Southside Festival vom 18.-20. Juni 2010 wird wieder ein Spektakel für junge und junggebliebene Menschen werden, bei dem drei Tage lang knapp 55.000 Besucher feiern werden.

 

Das Line-Up für die nächsten drei tage Festival besteht aus den bekannten und erfolgreichen Bands Beatsteaks, Mando Diao, Deichkind, Enter Shikari, Ignite, Katzenjammer und den White Lies, die allesamt über Deutschland hinaus bekannt sind und mit ihrer Musik gutes Geld verdienen.

 

Auch schon deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, das Southside zu besuchen und drei Tage lang den Klängen der Bands zuzuhören, die nicht nur mit Alternative Rock die Massen verzaubern, sondern die auch durch zum Teil äußerst ungewöhnliche und neue Melodien und Akkordfolgen die Hellhörigkeit nahezu aus einem jeden herauslocken.

 

Wer kann zu Billy Talent, Sportfreunde Stiller und den Beatsteaks, zum Zelten mit den Freunden und abendlicher Gemütlichkeit in Kombination mit Feiern schon „Nein“ sagen?

Autor: Johannes Wittmann